Simone de Beauvoir

Simone de Simone de Beauvoir Beauvoir wurde am 9. Januar 1908 in Paris geboren. Sie studierte dort Philosophie und war bis 1943 ebenda als Lehrerin tätig. 1929 lernte sie an der Sorbonne ihren Lebenspartner Jean-Paul Sartre kennen, mit dem sie gemeinsam über Jahrzehnte das geistige Leben Frankreichs prägte.

In ihrem ersten Roman L’invitée (1943; Sie kam und blieb) thematisierte sie das Dilemma von individueller Freiheit, Aktion und Verantwortung. Dieser existentialistische Themenkreis wurde von ihr immer wieder behandelt, so u. a. in dem Roman Le sang des autres (1945; Das Blut der anderen) und in dem 1967 publizierten Erzählungsband La femme rompue (Eine gebrochene Frau).

Ein Standardwerk der Frauenliteratur wurde Le deuxième sexe (1949; Das andere Geschlecht), eine erste ausführliche Analyse der Rolle der Frau in der modernen Gesellschaft, die vor allem Ende der sechziger Jahre, zu Beginn der Frauenbewegung, erneut stark rezipiert wurde.

Mit ihrem Roman Simone de Beauvoir Les mandarins (1954; Die Mandarins von Paris), für den sie mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet wurde, lieferte sie die kaum verschlüsselte Beschreibung der intellektuellen Szene im Paris der späten vierziger und frühen fünfziger Jahre, die gekennzeichnet war von einem neuen freiheitlichen Lebensgefühl, von großen politischen Debatten über die philosophischen Ideen des Existentialismus und die kommunistischen Ideale, an die zu dieser Zeit noch viele Schriftsteller und Künstler glaubten. Indirekt fortgesetzt wurde dieser Roman mit ihrem autobiographischen Werk, das sie 1958 mit Mémoires d’une jeune fille rangée (Memoiren einer Tochter aus gutem Hause) begonnen hatte, 1960 mit La force de l’age (In den besten Jahren), 1963 mit La force des choses (Der Lauf der Dinge) und 1964 mit Une mort très douce (Ein sanfter Tod) fortsetzte sowie 1972 mit Tout compte tait (Alles in allem) abschloss. Dieses große Memoirenwerk ist eine kritische Chronik der politischen und kulturellen Entwicklung der Zeit unter Einbeziehung der eigenen Lebensgeschichte, und somit auch ein Teil der privaten wie politischen Biographie Jean-Paul Sartres.

Darüber hinaus veröffentlichte sie Berichte über Reisen nach Amerika (1948) und China (1957) sowie philosophische Essays.

1970 setzte sich Simone de Simone de Beauvoir Beauvoir in La vieillesse (Das Alter) mit dem Prozess des Alterns und der Haltung der Gesellschaft gegenüber alten Menschen auseinander, und in La cérémonie des adieux (1981; Die Zeremonie des Abschieds) schilderte sie mit großer Offenheit die von Krankheit gezeichneten letzten Lebensjahre Sartres, das Dokument einer bedingungslosen Freundschaft und Verehrung sowie der Versuch, das Leben und den unweigerlichen Abschied von einem geliebten Menschen wahrhaftig zu beschreiben. Simone de Beauvoir starb am 14. April 1986 in Paris. Sie war eine Theoretikerin des Feminismus und Vertreterin des Existentialismus.

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