The Ramones

1996, nach fast genau 20 jährigem Bestehen, sagte eine der Punkbands „tschüß“, die dieses Genre geprägt hat wie sonst keine Andere. Die Platten der Ramones werden heute als das angesehen, was vor allem den amerikanischen, Punk ausmachen sollte: Schlicht gemachter Punk ’N Roll, der sehr stark von den Surfsounds der 60er beeinflusst ist. „One, Two, Three, Four“, drei Riffs und ab ging die Post. Kaum ein Stück, welches länger als drei Minuten währt und somit die sprichwörtliche Kurzweiligkeit verdorben hätte.

Im Jahre 1974 ursprünglich als Trio von Joey am Schlagzeug, Johnny an der Gitarre und Dee Dee am Bass im New Yorker Stadtteil Queens gegründet, geben sich alle den Nachnamen Ramone. Ihr anfänglicher Manager Tommy, welcher sich anschließend selbst ans Schlagzeug setzen sollte, tut es ihnen später gleich. Joey übernimmt dafür den Gesangspart. Ihr Outfit sind zerrissene Jeans und schwarze Lederjacken, Markenzeichen, welche bis zuletzt unverwechselbar für die Ramones stehen sollten.

1975 ergattern sich die Ramones als aller erste Punkband überhaupt einen Plattenvertrag. Ihre 1976er Debüt: „RamonesRamones kommt auf Platz 111 der amerikanischen Charts. 1977 erscheint der Zweitling „Leave HomeLeave Home . Im gleichen Jahr folgt „Rocket To RussiaRocket To Russia , 1978 „Road To RuinRoad To Ruin und 1979 „Rock ’N Roll High School“.  Es gab wohl keine andere Band, die so oft und regelmäßig auf Tour waren, wie diese Jungs. So auch mit „End Of The Century“ 1980 End Of The Century , „Pleasant Dreams“ 1981 Pleasant Dreams und „Subterranean Jungle“ 1983 Subterranean Jungle . Konzerte der Vier waren trotz Besetzungswechsel, Marky Ramone als bekanntestes Exmitglied, immer Happenings des kultivierten Punk. Zu nennen sind hier unter anderem die Touren der 1983er Scheibe „Animal Boy“, die Pressung „Too Tough To DieToo Tough To Die aus dem gleichen Jahr und „Halfway To Sanity“ von 1984 Halfway To Sanity . Mit wechselndem kommerziellem Erfolg, „Ramones Mania“ 1988,  Brain Drain“ 1989 Brain Drain und „Mondo Bizarro“ 1993 Mondo Bizarro , sind die Ramones über die Jahre 1994 „Acid Eaters“, 1995 Acid Eaters Adios AmigosAdios Amigos und 1997 „We’re Outta Here hinweg aktiv, bevor sie schließlich nach über 20 Jahren das Handtuch werfen.

Dies tat ihrer Popularität keinerlei Abbruch, Im Gegenteil.  Die Anzahl der Leute, welche die Ramones heute gerne einmal live erleben würden, steigt und steigt. Die Band geniest immer mehr Kultstatus und um das Leipziger Zentralstadion zu füllen bräuchte sie lediglich ihr „Hey Ho, Let’s Go“ aus der Schublade kramen.

Dieser Wunsch muss seit Ostersonntag 2001 unerfüllt bleiben. Joey Ramone erlag in einem New Yorker Krankenhaus 49jährig einem Krebsleiden. Er ging nicht von, sondern lediglich vor uns.

Produzent Daniel Rey, mit dem Joey seit 1995 an Solomaterial arbeitete, spricht von ca. 20 Stücken, die noch dieses Jahr veröffentlicht werden sollen.

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