Im Jahr 1981 bestaunte man in der DDR die
ersten Triathlonbilder im FERNSEHEN.
Einige Verrückte hatten auf Hawaii etwas damals
Unglaubliches auf sich genommen: nonstop 3,8 km im Meer schwimmen, 180 km durch
heiße Lavafelder radfahren und abschließend einen Marathon in extremer Hitze
laufen.
Der Elan der Triathlonpioniere imponierte
der Fachwelt, warf aber auch vielfältige Fragen auf: Sind solche
Belastungsintensitäten für den Menschen ohne gesundheitliches Risiko zu
bewältigen? Welche Folgen werden diese Anstrengungen auf den Organismus haben?
Welche Trainingsumfänge muß man auf sich nehmen, um wie der damalige Sieger
Dave Scott diese enorme Distanzen in einer Zeit von 9:24 h zu bewältigen? (Fast
20 Jahre später war Dave Scott im übrigen mit über 40 noch immer weltspitze.
Mit zunehmenden alter wurde er sogar noch leistungsfähiger. Er konnte seine
Bestzeit auf HAWAII um mehr als eine stunde auf 8:08 h verbessern.)
Bestimmten in den ersten Jahren die Nordamerikaner und
Australier das Wettkampfgeschehen, so haben in letzter Zeit die Westeuropäer
aufgeschlossen. Nachdem der BRD-Sportler Thomas Hellriegel in den Jahren zuvor
den Ironman - Sieg auf HAWAII zweimal nur knapp verfehlte, konnte er 1997
seinen Traum erfüllen. Zusammen mit Lothar Leder und Jürgen Zäck distanzierte er die
restlichen Teilnehmer. Die fantastische Leistungsexplosion konnte der Belgier
Luc van Lierde durch die Weltbestzeit von 07:50:27 h beim Ironman in Roth
eindrucksvoll untermauern. Bei den Frauen dominierte viele Jahre Paula Newby
das "Ironwoman" - Spektakel. Die Bundesdeutsche Ines Estedt hat sich
mit dem ersten Weltmeistertitel auf der Langdistanz für ihr Land einen Namen
gemacht. Auf der Kurzstrecke sind weiterhin Engländer und Australier das Maß
der Dinge.
Diese Kurzdistanz gehört ab Sydney 2000 zum
olympischen Programm. Verfolgt man die Diskussionen in den Fachzeitschriften,
so gewinnt man den Eindruck, daß für die Mehrzahl der Aktiven der Preis für
Olympia zu hoch ist. Die Aufhebung des Windschattenverbotes auf dieser Strecke
öffnete den triathletischen Grundgedanken vom persönlichen Wettstreit hin zur
Welt der Wasserträger und Hasen. Daraus folgt die steigende Attraktivität der
Langdistanz aufgrund des dort weiterhin bestehenden
"Windschatten-Fahrverbotes.
Die anfänglichen Bedenken im Zusammenhang mit den
extremen Ausdauerleistungen haben sich nicht bestätigt. Im Gegenteil: heute
starten allein im fränkischen Roth jährlich über 2500 Sportler auf der
"Ironman" - Distanz. Bei langfristig systematischer Vorbereitung
führen diese Belastungen zu keinerlei gesundheitlichen Gefährdungen. Triathlon
ist eine der gesündesten Sportarten überhaupt. Die wechselnden
Beanspruchungsformen und das effektive Herz-Kreislauf Training machen eine
Betätigung in den drei Ausdauersportarten gesundheitlich wertvoll. Das Angebot
kürzerer Wettkampfdistanzen ermöglicht jedem, auch ohne immensen
Trainingsaufwand den Triathlon als Sport für sich zu entdecken. Fasziniert vom
Gefühl sich nur durch eigene Körperkraft, Wind und Wetter ausgesetzt, im Wasser
und zu Lande, an den Grenzen seiner Leistungsfähigkeit zu bewegen, starten
mittlerweile jedes Jahr Tausende Triathleten. Für den Großteil der Sportler
steht nach wie vor nicht so sehr der Sieg über andere, sondern vielmehr das
Erreichen der individuellen Ziele in den Einzeldisziplinen und ihrer Addition
im Vordergrund.
Schwimmen über 0,75; 1,5; 2 oder 3,8 km: Im Wettkampf
ist das Schwimmen die kürzeste Disziplin. der Anteil zur Gesamtzeit beträgt im
Kurztriathlon 20%, auf der "Ironman" Distanz etwa 10%. Auch wenn
dieser Part nicht so bedeutungsvoll erscheint, ist eine gute Schwimmleistung
für das Gesamtergebnis sehr wichtig. Eine vordere Position nach dem Schwimmen
ist nicht nur motivierend, sondern bietet auch bessere Möglichkeiten für die
weitere Renngestaltung. Ferner ist zu bedenken, daß der Organismus durch die
höhere Wärmeleitfähigkeit des Wassers und die meist niedrige Wassertemperatur
viel Energie zur Erhaltung der Körpertemperatur aufwenden muß. Somit ist die
Gefahr der Unterkühlung bei langsameren Schwimmern eher gegeben. Ein kräftiger
Tritt in die Pedale wird somit, wenn überhaupt, erst nach einigen Kilometern
möglich. Bei "Windschattenrennen" gewinnt die Schwimmleistung
zusätzlich an Bedeutung. Nur wer nach der ersten Disziplin Anschluß an einen
schnellen Radpulk findet, wahrt seine Chance auf einen guten Gesamtplatz.
Radfahren über 20, 40, 80 oder 180 km: Diese
TEILDISZIPLIN nimmt etwa die Hälfte der Wettkampfzeit in Anspruch. Gute
Leistungen schlagen sich daher überproportional im Gesamtergebnis nieder.
Anders als beim Schwimmen und Laufen muß der Sportler beim Radfahren auf einem
technisch anspruchsvollem Sportgerät seine Leistung erbringen. Dies bedeutet,
daß das Triathlonrad
der Leistungsstruktur und dem Körperbau des Sportlers derart angepasst werden
muß, daß ein Optimum zwischen Größe des Luftwiderstandes und einer entspannten,
komfortablen Haltung bei der Kraftentfaltung besteht. Im Spitzenbereich
erreichen die Männer mittlere Wettkampfzeiten von über 40 km/h beim
"Ironman" und 45 km/h auf der Kurzdistanz. Eine derartige
Geschwindigkeit resultiert natürlich nicht nur aus rein konditionellen
Fähigkeiten, sondern auch aus Fahrstil und vor allem dem Material.
Laufen über 5, 10, 20 oder 42,195
km: Als abschließende Disziplin liegt der Anteil bei etwa 30%, der
Einfluß auf das Endergebnis ist allerdings bedeutend höher. Die besonderen
Tugenden des Triathlon, Willenskraft und Durchhaltevermögen, stellen sich hier
dar. Nicht nur das läuferische Potential, sondern eine hohe psychische
Belastbarkeit ist gefordert, da das Laufen immer im Zustand relativ starker
Ermüdung stattfindet. Beim "Windschattenrennen" steigt der
Stellenwert der Laufleistung. Nur wer seine Kräfte taktisch klug einteilt, wird
seine konditionellen Fähigkeiten ausspielen können.
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Sprinttriathlon |
Kurztriathlon |
Mitteltriathlon |
Langtriathlon |
01.07.01 |
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21.07.01 |
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07.07.02 |
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